Buchrezension: Das WordPress Praxishandbuch
Profiwissen für die Praxis: installieren, absichern, erweitern und erfolgreich einsetzen
WordPress gilt als meistgenutzte oder zumindest bekannteste Webanwendung zur Verwaltung von Inhalten einer Website. Kein Wunder, geht allein die Installation schließlich einfach von der Hand. Ein geschmackvolles Theme ist bald gefunden. Erste Plugins sind schnell implementiert. Doch wie geht es dann weiter?
Das „WordPress Praxishandbuch“ von Gino Cremer (Franzis Verlag; 3., aktualisierte und stark erweiterte Auflage 2015; 40,00,- EUR) gibt Antworten auf Fragen, die bei der alltäglichen Nutzung von WordPress auftreten. Inhaltlich wird in diesem Buch ein Hauptaugenmerk auf die Optimierung, Erweiterung und Verbesserung einer bereits bestehenden WordPress-Website gelegt.
Das Buch richtig sich klar an die Bedürfnisse von ambitionierten Anwendern, die wissen wollen, wie der Käfer unter der Haube zum Sportwagen umgemodelt werden kann. Gino Cremer
Pragmatischer Wahnsinn
Auf sagenhaften 490 Seiten wird alles, also wirklich alles(!), rund um WordPress umfassend dargestellt. Es wird ein kurzer historischen Abriss ohne zu langweilen geboten. Erste Gehversuche und praxisnahe Umsetzungen werden fortlaufend mit wertvollen Tipps angereichert. Die Notwendigkeit von Plugins wird mit Qualitätskriterien verdeutlicht.
Themen wie multimediale Inhalte, Sicherheitsstrategien, Performancesteigerung und Suchmaschinenoptimierung sind ebenfalls fester Bestandteil dieser Lektüre. Statistikliebhaber kommen ebenso auf ihre Kosten wie Technik-Nerds. Sogar Aspekte zum Umgang mit Trollen finden ihren Platz.
Wer sich nicht tiefer greifend mit der Sicherheit seiner WordPress-Installation auseinandersetzt, könnte früher oder später Probleme bekommen.
Gino Cremer
Auch wenn selbst im hiesigen Blogpost mit reichlich Fachvokabular um sich geschmissen wird, sollten Anfänger wie meiner einer nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Aha-Effekte und die Begeisterung an der Sache kommen beim Lesen ganz von selbst. Tiefgründiges Vorwissen wird nicht vorausgesetzt, obgleich einige Basics für das allgemeine Verständnis sicher nicht schaden.
Eine überaus authentische und fundierte Schreibweise des Autors hilft über etwaige Durststrecken hinweg. Unzählige Abbildungen lockern die ohnehin kurzweiligen Texte auf und sorgen für eine gesunde Mischung aus sachlicher Nüchternheit und bunter Visualisierung.
Blogger-Sicht der Dinge
Bislang habe ich Rezensionen verfasst, die sich ausschließlich auf Aspekte der Kommunikation im engeren Sinne beziehen. Besonders technikaffin bin ich wahrlich nicht. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich mit den genutzten Plattformen wenigsten beschäftigt haben sollte. Bin ich doch gewissermaßen als Betreiber meines Blogs auch ein Admin.
Es spricht allerdings nichts dagegen, einige Schwerpunkte hinsichtlich persönlicher Interessen aus dem Buch herauszuziehen. Meine Themen sind nun mal Public Relations, Bloggen und Content Marketing. Mit Bezug auf WordPress bedeutete das in der Vergangenheit, sich mit „10 Schritten zum eigenen Blog“ oder „Content Marketing mit WordPress“ auseinanderzusetzen.
Ohnehin vermute ich, dass viele BloggerInnen sich weder im Vorfeld noch im aktuellen Tagesgeschäft mit ihrem Content Management System tiefgründig befassen. Ausnahmen bestätigen die Regel und trennen die Spreu vom Weizen. Unabhängig davon, ob es sich um einen professionelles oder hobby-getriebenes Blog handelt.
Deshalb habe ich mir exemplarisch ein Kapitel aus der vorliegenden Literatur ausgesucht, welches wohl nicht nur mich interessiert, unverkennbar hohen Praxisbezug vorweist und somit auf das Anliegen des Autors direkt einzahlt. Wer noch mehr darüber erfahren möchte, wie man als Blogger WordPress erfolgreich einsetzen kann, wird in gängigen Fachforen bestimmt fündig.
Wenn ihr mehr von diesen kurzen Videos zu WordPress oder generell von mir sehen wollt, gebt doch bitte ein Signal! Für mich war das hier ein Feldversuch, Neuland sozusagen. Die Bremer Werbeagentur Gestalt und Form zum Beispiel stellt schon geraume Zeit tolle Video-Tutorials zu sämtlichen Office-Produkten kostenlos zur Verfügung. Vermeintlich banale Probleme werden dort digital aufbereitet, um Handlungsabläufe flüssig und schlüssig zu verdeutlichen.
DIY-Anleitungen en détail
Um noch tiefer in das Buch und die Thematik einsteigen zu können, möchte ich die „Begleit-Website“ www.wordpress-praxis.de ans Herz legen. Dort finden sich Code-Beispiele und Downloads zum bequemen Herauskopieren – selbstverständlich zur eigenen freien Verwendung.
Außerdem hält die Seite sämtliche Dateien und Snippets bereit, die für die beiden im Buch beschriebenen Praxis-Workshops benötigt werden. Ziel dieser Workshops ist es, dass jeder Anwender in der Lage ist, eine eigene kleine Website auf HTML/CSS-Basis in WordPress als Theme zu aktivieren und die meisten Inhalte direkt aus WordPress heraus verändern zu können.
Last but not least sorgen Leseproben und Leser-Rezensionen für ein detailliertes Gesamtbild vor der eigentlichen Kaufentscheidung. Letztgenannte konnte hoffentlich einigen potenziellen WordPress-Nutzern und Leseratten erleichtert werden. Wenn ihr wie ich, beispielsweise mehr über erfolgreiches Bloggen, Suchmaschinenoptimierung und Codes erfahren wollt – dann los, folgt der Empfehlung!
Gino Cremer ist Geschäftsführer der auf Weblösungen spezialisierten Agentur Pixelbar aus dem belgischen Eupen. Er hat langjährige Erfahrung mit CMS-basierten Kundenprojekten, vornehmlich auf WordPress-Basis, und ist ein Webdesigner der ersten Stunde. Zudem arbeitet er gegenwärtig als Dozent und Berater am WIFI Wien im Bereich Social Media und Webdesign.
Autor: Stefan Schütz / Google+
Foto: Tim Reckmann / pixelio.de