Instagram-Werbung: 8 praxiserprobte Tipps für erfolgreiche Kampagnen

Schritt-für-Schritt-Anleitung samt Checkliste und Beispielen zum Nachahmen ohne Vorkenntnisse

Ein männlicher Content Creator sitzt in einem modernen Loft am Schreibtisch und gestaltet Instagram-Werbung (PR Stunt / ChatGPT)

 

Unternehmen haben zunehmend die Qual der Wahl bei Werbeanzeigen oder neudeutsch Ads. Die Möglichkeiten bei Facebook kennt beispielsweise wohl jeder, sind eigentlich auch eher oldschool. TikTok hat sich inzwischen als echte Konkurrenz etabliert, Pinterest und LinkedIn legen ebenfalls fortlaufend zu. Von den Streaming-Portalen wie Spotify indes ganz zu schweigen. Bei den vielen Optionen ist es nicht einfach, die passende Plattform und sich dort zurechtzufinden. Im folgenden Beitrag konzentriere ich mich auf Instagram-Werbung und zeige, wie dort kosteneffiziente und erfolgreiche Kampagnen gelingen.

Und es geht anfänglich mit einer Infografik los, die ich mit Tipps und Tricks für erfolgreiche Instagram-Werbung nacheinander auflöse!

Instagram-Werbung: Infografik mit 8 Tipps für erfolgreiche Kampagnen (Stefan Schütz / PR-Stunt)

1. Explizites Werbeziel definieren

Der erste Schritt führt über den Facebook-Werbemanager, denn dort gilt es, ein Werbeziel zu wählen, um überhaupt Instagram-Werbung schalten zu können. Allerdings passiert hier oft ein entscheidender Fehler: Das auserkorene Werbeziel ist schlichtweg falsch!

Zum besseren Verständnis mache ich einen Trippelschritt zurück und liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit auf, welche Werbeziele überhaupt zur Wahl stehen. Als da wären:

  • Markenbekanntheit
  • Reichweite
  • Traffic
  • Interaktionen
  • App-Installationen
  • Videoaufrufe
  • Leads
  • Conversion
  • Shopping

Unter dem Strich entscheidet das richtige Werbeziel über den Erfolg und Misserfolg einer Kampagne. Soll heißen, dass sich sowohl ganzheitliche Planungen als auch konkrete Überlegungen im Vorfeld seit jeher als gute Ratgeber auszeichnen. Oder anders ausgedrückt, eine gute Planung ist nach wie vor der Grundstein des Erfolgs.

Leider ist der Blick für die Relevanz außerhalb unseres kleinen unternehmerischen Kosmos oft vernebelt. Wir machen den Stich zu selten aus der Stakeholder-Perspektive. Zumal die genannten und weiteren Werbeziele je nach Unternehmensstrategie, Zielgruppe und Kampagnen variieren.

Letztendlich können Werbetreibende durch das Setzen von klaren Zielen effektive Instagram-Kampagnen planen und umsetzen.

2. Richtige Zielgruppe finden

Instagram-Werbung funktioniert nur mit Insights über die Zielgruppe oder Prototypen wie Persona. Und natürlich mit relevanten Informationen für die richtige Zielgruppe. Aus diesen Gründen ist es notwendig, sich tiefgründige Gedanken über die zu erreichenden Menschen zu machen.

„Manche sagen, Fragen sind besser als Antworten, aber fragen ist auch einfacher. Oder glauben Sie, dass jemand wie Günther Jauch mit Antworten so populär geworden wäre?“ (Funny van Dannen, Liedermacher und Schriftsteller)

Um die visierte Zielgruppe bestmöglich anzusprechen, scheint es sinnvoll, viele Fragen basierend auf validen Analysen zu stellen. Fragen wie diese:

  1. Welchen Nutzen liefern wir der Zielgruppe?
  2. Welcher Generation gehört unsere Zielgruppe an?
  3. Welchen Teil der Zielgruppe möchten wir ansprechen?
  4. Welche Interessen können wir der Zielgruppe zuordnen?
  5. Welche Themen sind für die Zielgruppe relevant?

Je spezifischer die Zielgruppe zu bestimmen ist, desto kosteneffizienter lässt sich die Instagram-Kampagne umsetzen. Instagram unterstützt dabei und bietet durch erweiterte Audience Insights präzise Daten zur Zielgruppenanalyse an. Neben Alter und Interessen gewährt das Tool tiefe Einblicke in Verhaltensweisen und Kaufgewohnheiten.

Machen wir uns diese hauseigenen Tools also zunutze, um die Zielgruppe bestmöglich mit Instagram-Werbung anzusprechen.

3. Kosten pro Klick begrenzen

Ähnlich zu Facebook bestehen bei Instagram mehrere Optionen von Abrechnungsarten. Bei „Kosten pro Klick“ (cost per click; CPC) sind die Kosten für jeden einzelnen Klick auf die Werbung abzurechnen. Es fließt immer dann Geld ab, sobald Nutzer:innen die entsprechende Anzeige aktiv bemerken und mit ihr interagieren. Die durchschnittlichen Kosten für einen einzelnen Klick liegen zwischen 56 und 72 Cent. Je nach Zielgruppe und Branche steigen die CPC-Raten jedoch oft auf 90 Cent bis 1,20 Euro an.

Viele Neueinsteigende begehen den Fehler, die Kosten pro Klick zu unterschätzen und nicht zu begrenzen. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden, denn erfolgreiche Instagram-Kampagnen generieren viele Klicks, was wiederum die Kosten hochtreibt. So fällt es schwer, den Ertrag zu maximieren und gleichzeitig die Kosten gering zu halten. Grundsätzlich lässt sich jedenfalls ein Tagesbudget oder Gesamtbudget festlegen.

Um die Kontrolle über die Werbeausgaben zu behalten, ist das Setzen eines Budget-Limits unabdingbar. Als Richtwert spricht Google von durchschnittlich 2 Euro, bei Instagram ist dieser teilweise deutlich höher.

4. Kampagne stetig analysieren

Eine kontinuierliche Überprüfung der Instagram-Werbung ist unumgänglich. Nur so lässt sich feststellen, welcher Teil der adressierten Zielgruppe mit den Inhalten interagiert.

Nehmen wir an, dass bislang hauptsächlich 18- bis 25-jährige User:innen auf die Werbeanzeige klicken. Dann ist klar, dass etwa die Gruppe 40+ sich nicht angesprochen fühlt. Mithilfe von A/B-Test- und Analysetools von Instagram ist es möglich, verschiedene Versionen einer Anzeige zu überprüfen und detailliertere Rückschlüsse über die passgenaue Ansprache zu ziehen. Kampagnen mit Fokus auf eine spezifische Zielgruppe lassen sich schlichtweg effektiver aussteuern.

Eine optimale Werbekampagne für eine kleinere Zielgruppe ist erfolgreicher als ein zu breit angelegtes Vorhaben.

Lesetipp: Bei Hubspot erfahren Interessierte, warum Instagram-Werbung lohnend ist. Im Blogbeitrag geht es unter anderem um zwei verschiedene Optionen für die Schaltung von Ads. Auch wieder Schritt-für-Schritt.

5. Videoanzeigen verwenden

Videos eignen sich in der Regel besser für Werbeanzeigen als Bilder. Das heißt umgekehrt nicht, dass Bilder irrelevant sind oder niedrige Interaktionsraten vorweisen. Instagram-Videos erzielen jedoch im Durchschnitt 49 Prozent mehr Interaktionen als statische Fotos. Besonders relevant sind sogenannte Instagram Reels als Standard-Videoformat mit einer maximalen Länge von 90 Sekunden. Sie bieten einfach die höchste Reichweite und sind deshalb ein Muss in jeder Kampagne. Bilder und Videos lassen sich übrigens sowohl quadratisch im Vollbildmodus als auch im 9×16 Format nutzen.

Klar ist der Aufwand für die Erstellung von Videos größer als bei Foto-Strecken. Demgegenüber steht allerdings ein größerer Ertrag – wenn die Qualität stimmt, ein äußerst wichtiges Merkmal. Dabei sind die ersten Sekunden entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Innerhalb weniger Augenblicke gilt es zu faszinieren, zu fesseln und zu überzeugen. Zudem darf ein Call-to-Action nicht fehlen. Ferner steigt mit Aufrufen wie „Jetzt mitmachen“ oder „Mehr erfahren“ die Interaktionsrate zusätzlich.

Auf keinen Fall bei der Qualität von Videos sparen, das wäre zu kurz gedacht!

6. Mehrere Versionen testen

Wie schon erwähnt, entscheidet die Zielgruppe, welche Instagram-Werbung nachhaltig funktioniert. Deshalb bietet es sich an, mehrere Werbeanzeigen parallel oder zeitversetzt zu testen. Eine kleine Änderung bewirkt oft schon große Auswirkungen auf die Klickrate. Modifizierte Teaser-Texte, mal mit und ohne Emojis, kreative Filter oder unterschiedliche Hashtags – den Variationen sind keine Grenzen gesetzt.

Für einen Split-Test, also bei zwei Varianten desselben Beitrags, lassen sich folgende Merkmale abwandeln:

  • Texte
  • Bilder
  • Unterschriften
  • Emojis
  • Call-to-Action
  • Filter
  • Hashtags
  • Sticker
  • Tageszeit
  • Wochentag
  • Region

Es geht schlussendlich darum, Versionen mit verschiedenen Bildern und Texten zu veröffentlichen und daraufhin die Rentabilität der Ads zu überprüfen. Die A/B-Testmöglichkeiten bei Instagram machen es einfach, die besten performenden Anzeigen zu identifizieren und stetig weiter zu optimieren. Also die Interaktions- beziehungsweise Klickraten miteinander zu vergleichen.

Hierbei ist unter anderem Kreativität und Feingefühl gefragt, wir sollten viele Dinge ausprobieren und vor allem „zuhören“.

7. Eine Geschichte erzählen

Für komplexere oder komplizierte Produkte bieten sich sogenannte Karussell-Ads an. Mithilfe dieser Werbeform ist es möglich, Follower:innen bis zu zehn Bilder in einer Anzeige zu präsentieren, zwischen denen sie durch Wischen wechseln können. Durch Swipen wechseln die User:innen also beliebig zwischen dem Content hin und her, um nach ihrem Favoriten zu schauen. Der Algorithmus mag das, schließlich ist die Interaktion und Verweildauer höher.

Dabei ist es ratsam, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen oder zum Beispiel aufeinander aufbauende Produkte und Alternativen zu zeigen. Authentizität ist hierbei entscheidend. Potenzielle Kund:innen identifizieren sich besser mit einem Produkt, Unternehmen oder einer Marke, wenn sie eine Geschichte emotional anspricht.

Die folgenden Beispiele zeigen, dass sich mit originellen Ideen und gutem Storytelling große Reichweiten erzielen lassen. Auch mit einem schmalen Werbebudget ist Instagram-Werbung möglich.

An dieser Stelle möchte ich einige Kampagnen von mittelständischen Unternehmen vorstellen, die sich durch kreative und überzeugende Instagram-Werbung hervortun. Sie alle vereinen Ansätze von Storytelling, Community-Engagement sowie eine starke visuelle Identität.

Screenshot mit sechs bunten Kacheln aktueller Posts vom Viva con Aqua Account als Beispiel für erfolgreiche Instagram-Werbung (Viva con Aqua / Instagram)

Viva con Agua punktet mit authentischem Storytelling über die wichtige Arbeit der Menschen in wasserarmen Regionen. In Kombination mit beeindruckenden Bildern und kurzen Reels fühlt sich die Community einbezogen und sie teilt die Werte der Marke.

Screenshot mit sechs bunten Kacheln aktueller Posts vom Einhorn Account als Beispiel für erfolgreiche Instagram-Werbung (Einhorn / Instagram)

Einhorn setzt auf freche und provokante Posts, meistens mit einem Augenzwinkern. Das Unternehmen nutzt gerne Instagram Live, um mit ihrer Community direkt zu interagieren – das funktioniert. Die Marke ist authentisch, witzig und hebt sich klar von der Konkurrenz ab.

Screenshot mit sechs bunten Kacheln aktueller Posts vom Vaude Account als Beispiel für erfolgreiche Instagram-Werbung (Vaude / Instagram)

Vaude bedient mit emotional aufgeladenen Videos oder Fotos die Outdoor-Abenteuerlust, oft mit Fokus auf die Nachhaltigkeit der Produkte. So spricht der Ausrüster sowohl Outdoor-Enthusiasten als auch umweltbewusste Kund:innen an – zwei Fliegen mit einer Klappe.

8. Werbeanzeigen natürlich gestalten

Die Mehrheit bei Instagram möchte keine reklameähnlichen Anzeigen sehen. Stattdessen ziehen natürliche, organisch wirkende Inhalte besser als platte Botschaften. Heißt im Umkehrschluss, die Werbung so gut es geht an den Look der eigenen Marke anzupassen. Zumal das Corporate Design bestenfalls gelernt, etabliert und gewünscht ist.

Erfahrungsgemäß funktionieren ähnlich gestaltete Posts ohne Werbung gut. Gepaart mit Insights, behind the scenes oder Corporate Influencern, ein adäquates Mittel. Besonders wirkungsvoll sind Shoppable Posts, bei denen User:innen Produkte direkt in der App kaufen können. Diese Anzeigenform fügt sich nahtlos in den Feed ein und bietet gleichzeitig eine direkte Kaufmöglichkeit. Insbesondere für Unternehmen im E-Commerce-Bereich interessant.

Um es auf eine einfache Formel zu bringen: Menschen ziehen immer besser als reine Produktbeiträge.

Lesetipp: Für den gezielten Einsatz von Instagram-Ads gibt es bei Hootsuite einen großartigen Artikel. Sehr praktisch sind die darin enthaltenen Übersichten. Diese umschreiben die jeweilige Art, unterstützenden Ziele und entsprechenden Call-to-Action.

Fazit zu Instagram-Werbung: tricky und effektiv

Es gibt viele wichtige Punkte rund um Instagram-Werbung zu beachten. Kennen wir unsere Zielgruppe und behalten die Kosten im Blick, ist die Plattform mit Formaten wie Reels oder Shoppable Posts ein äußerst lukrativer Werbekanal.

Zur Wahrheit gehört, dass Instagram eine hart umkämpfte und dynamische Plattform ist. Ständig neue Algorithmus-Kriterien und ändernde Nutzererwartungen machen die Aufgaben von Marketer und Content Creator trotz umfangreicher Targeting-Möglichkeiten nicht leichter. Unabhängig davon führt eine exakte Definition der Zielgruppe in aller Regel zu geringeren Streuverlusten im Vergleich zu herkömmlicher Werbung.

Mit einer gründlichen Planung für eine spezielle Zielgruppe samt hoher Qualität der Inhalte bereitet die Plattform im besonderen Maß hingegen Freude. Die hiesigen Tipps sollen helfen, langfristig von Instagram-Werbung zu profitieren.


Autor: Stefan Schütz / PR Stunt
Foto: Eigene Darstellung / ChatGPT

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14 Kommentare zu „Instagram-Werbung: 8 Tipps für erfolgreiche Kampagnen“

  1. Ich bin selbst in den sozialen Medien aktiv und finde diese Tipps für Instagram-Werbung sehr nützlich. Es ist wichtig zu wissen, wie man Instagram effektiv für Werbung nutzen kann, und diese Hinweise sind eine gute Orientierungshilfe. Besonders die Betonung der Zielgruppenauswahl und der kreativen Inhalte ist entscheidend für den Erfolg von Instagram-Werbung. Wir werden für unsere nächste Werbekampagne eine Werbeagentur einstellen.

    1. Hallo Lisa,

      ich persönlich kann mit dem Begriff „soziale Medien“ überhaupt nichts anfangen – Social Media sind nicht sozial und die Übersetzung lautet nicht Soziale Medien, der Ursprung ist einfach ein anderer. Schwamm drüber – danke für deinen Kommentar! Es ist gerade zu Beginn ratsam, sich externe Hilfe an Bord zu holen. Damit ist man allerdings nicht davon befreit, seine Hausaufaufgaben wie Zielgruppen-Analyse, Monitoring und Ausprobieren zu erledigen.

      Viele Grüße
      Stefan

    1. Hallo Maria,

      ich mag „Print“, damit kein Missverständnis aufkommt. Allerdings sind Flyer in der digitalen Welt, insbesondere im Social Web, für mich absolut keine Option (mehr) – aus Umweltaspekten, aus zielgruppen-spezifischen Gründen und aus gestalterischen Gesichtspunkten.

      Viele Grüße und Danke für deine Meinung
      Stefan

    1. Vielen Dank für das Lob!

      Instagram und auch andere Social Networks wie LinkedIn bieten die Möglichkeit, die Kampagne oder den Sponsored Post auf EIN Werbeziel auszurichten. Klar, mittelfristig schlägt sich zum Beispiel die Markenbekanntheit ggf. auch auf die Reichweite aus etc. In dem Moment der Entscheidung, kann nur ein Ziel ausgewählt werden – das ist selbsterklärend und benutzerfreundlich. Ich empfehle verschiedene Werbeziele mit identischen Inhalten zu kombinieren und miteinander zu vergleichen.

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