3 Tipps für einen erfolgreichen Blogstart

Neulich habe ich bei einer Diskussion über Bildrechte einen Kommentar gelesen, der mich nachdenklich gestimmt hat. Es ging um die Bewandtnis einer Einverständniserklärung von den bei Dreharbeiten eines Vloggers im Hintergrund zu sehenden Personen im öffentlichen Raum. Leider waren keine Rechtsanwälte zugegen und somit vollends belastbare Aussagen abzugreifen. Verunsichert merkte eine Diskussionsteilnehmerin an: „Genau wegen diesen Grauzonen, traue ich mich nicht zu bloggen, vloggen oder mit meiner Homepage endlich online zu gehen“. Kein (guter) Blogstart – ist auch keine Lösung!

Sei doch lieber eine Halbgerade

Ich finde Grauzonen sind doch zunächst positiv zu bewerten. Diese dürfen respektive sollten jedenfalls nicht dazu führen, gar nichts zu machen. Dennoch wird die oben zitierte Dame kein Einzelfall sein. Die Lust aufs Bloggen, die nötige Kreativität und sogar die Grundkenntnisse sind vorhaben – und dennoch schaffen es viele nicht, die ganz persönliche Hemmschwelle zu überschreiten und ihr eigens Blog ins Leben zu rufen.

Ketzerisch könnte ich jetzt behaupten, das ist doch auch gut so. Schließlich gibt es bereits unzählige Blogs und wohl kaum ein Thema wurde unzureichend aus jeder erdenklichen Perspektive beleuchtet. Aber ist dem wirklich so? Gibt es nicht noch genügend Nischen oder Unwissenheit? Bringt nicht jeder Blogger stets seine individuelle Note mit ein?

Es gibt tolle Beispiele an denen wir uns orientieren können und ebenso abschreckende Vorbilder (sic!), die wir schnell wieder vergessen sollten. Alle haben irgendwann die Kurve gekriegt und einfach angefangen – den Blogstart vollzogen.

Vielleicht stehst du auch gerade vor einer solchen Entscheidung. Soll ich’s wirklich machen oder lass‘ ich’s lieber sein? Um dir ein bisschen Mut zuzusprechen, habe ich diese Zeilen verfasst und die gebotene Gelegenheit der Blogparade von Stefan Graf mit dem Denkanstoß „Eigenen Blog erstellen – 3 wichtige Tipps zum Start“ genutzt.

Hierfür habe ich mir etwas Unterstützung geholt und zwei eloquente Zielbar-Kollegen um ein Statement gebeten. Zu allem Überfluss werde auch ich einen Tipp beisteuern. So wird die Sache rund und du hoffentlich zu einer Halbgeraden. Wird diese doch als gerade Linie mit Anfang und ohne Ende definiert.

Der Esel nennt sich selbst zuerst

Vorneweg sei noch doch Hinweis gestattet, dass die folgenden 3 Tipps nur einen klitzekleinen Abriss sämtlicher Überlegungen „pro und contra eigenes Blog“ darstellen können und somit stark vereinfacht sind. An dieser Stelle sei deshalb auf die Vielfältigkeit bestehender Blogstart-Tipps verwiesen. Der Form wegen möchte ich exemplarisch auf 3 aus meiner Sicht sehr gute Beiträge verlinken:

Eine befreundete Ex-Kollegin schreibt gefühlt schon ewig ein Tagebuch. Helmut Kohl auch, nur der wusste nichts davon. Vereinen wir doch beide Ansätze und machen aus einem Tagebuch-Eintrag einen Blogpost. Alles offiziell, keine heimlichen oder journalistischen Recherchen – einfach eine authentische Geschichte einer Hobbynäherin auf dem Weg zum eigenen Blog.

(In 10 Schritten zum eigenen Blog; Grit Langenbach alias Wiesenelfe via PR Stunt)

Kaum ist der Blog gestartet und die erste Euphorie vorüber, geht das Desaster los. Die Ideen bleiben aus und die erhofften Besucher leider auch. Bevor die Motivation aber im Keller ankommt, ist es an der Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen – was macht einen guten Blogartikel aus und woher kommen die Ideen?

(Was einen guten Blogartikel ausmacht; Nina Klose von co-monkey)

Wenn mich jemand fragt, was er beim Start eines Blogs beachten soll, dann sage ich immer zwei Dinge: 1. Überlege dir, für welches Thema du brennst, welches Thema dich so sehr begeistert, dass du ohne Punkt und Komma quatschen kannst, ohne dass es dir je langweilig wird. 2. Nicht lang fackeln, einfach machen. Den Rest wirst du nach und nach lernen.

(Blogstart von A bis Z – so klappt es; Daniela Sprung von bloggerabc)

In Vorleistung gehen

Was willst du denn überhaupt?
(Stefan Schütz, Senior PR-Berater und Blogger)

Jetzt mal Hand auf Herz: Willst du bloggen oder kannst du es schon? Eigentlich wollte ich dir ja Mut machen, aber es gibt da ein Paar Dinge, die du wissen solltest. Wir müssen reden. . Zeit für Recherchen, zu Weiterbildungszwecken, einzuteilen und sinnvoll zu nutzen. Ohne Ziel kein Preis und kopfloses Anrennen hat noch nie funktioniert.

Deshalb solltest du dir im Vorfeld zwingend Gedanken machen, was du mit dem Blog eigentlich erreichen willst. Kannst du dir die nötigen Freiräume schaffen und bist du in einer Sache besonders gut? Es geht nicht allein um das Schreiben, sondern um Kontinuität, Authentizität und Priorität.

Eigne dir deshalb Wissen an, indem du existierenden Blogs und branchenspezifischen Medien und Plattformen deine Aufmerksamkeit schenkst. Schaue dich interessiert um und versuche Gutes zu adaptieren und Schlechtes auszusieben. Hole dir Hilfe, reflektiere dich selbstkritisch und sei ehrlich.

Sich einen Namen machen

Was würdest du als allererstes tun?
(Tina Gallinaro, Marketing- und Social-Media-Beraterin)

Als erstes brauche ich einen vernünftigen Namen beziehungsweise Domain-Namen, mit dem ich mich wohl fühle und auch identifizieren kann. Zudem muss sich mein privater Blog-Name auch mit meinem Branding decken. Wenn ich als „Extrawerbung“ und „Social-Media-Betreuung“ bekannt geworden bin, kann ich das Blog nicht „Dornröschen von Schemmerhofen“ nennen.

Daran schließen sich die Überlegungen an, welche Themen ich in meinem künftigen Blog bearbeiten und welches Theme (also Motiv oder Layout) ich nehmen möchte. Gesetzt ist für mich die Webanwendungssoftware WordPress. Hiermit habe ich ausschließlich gute Erfahrungen gemacht – bei mir kommt nichts anderes in die Tüte. Zudem bleibe ich meinem Webhoster treu. Es gibt viele verlässliche Anbieter, am besten mal bei einem Blog-Betreiber höflich anfragen. Der Rest wird sich zeigen.

Aus Fehlern lernen

Was würdest du anders machen?
(Andreas Quinkert, PR-Freelancer für strategische Kommunikation)

Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich mit einem völlig neuen Blog starten würde. Müsste ich doch sehr viel Zeit in die Aufbereitung der vorhandenen Texte investieren. Damit sind nicht allein die Beiträge gemeint, die eine Auffrischung nötig hätten. Vielmehr geht es um den gesamten Aufbau, um die Blog-Struktur und die entsprechenden Unterseiten samt Navigation. Da kommen zig Textinhalte zusammen – vom SEO-Aufwand mal ganz abgesehen.

Für den Neustart würde ich WordPress nutzen und das Blog sofort in meine Website integrieren. Zwei Domains – wie ich sie derzeit habe – sind weder zeitgemäß noch entsprechen sie meinem Anspruch, die Anzahl der Touchpoints gering zu halten und vor allem einheitlich zu gestalten. So würde es zudem wesentlich einfacher zu handhaben sein, die Website kontinuierlich mit neuem Content zu füllen.

Welche Tipps kannst du möglichen neuen Bloggern mit auf den Weg geben? Wie hast du angefangen und was war der ausschlaggebende Grund? Wer hat dir beim Überspringen deiner ersten Hürde geholfen? Warum hast du noch nicht angefangen?

Autor: Stefan Schütz /
Foto: Norbert Höller / pixelio.de

9 Kommentare zu „Tipps für einen erfolgreichen Blogstart“

  1. Pingback: Eigenen Blog erstellen – Blogparade Auswertung – Stefan Graf

  2. Pingback: Warum man öfter mal einen Erfahrungsbericht veröffentlichen sollte

  3. Ein sehr gelungener Artikel über Blogmarketing.
    Auf jeden Fall muss ein Blog ein Stück Lebensphilosophie sein. Viele unterschätzen das ganze und meinen, einen Blog mal nebenbei beschreiben zu können.

    Wer damit Erfolg haben möchte, muss sich mit dem Thema identifizieren können und Lust am Schreiben haben.

  4. Pingback: Die Social Web News aus der 28. KalenderwocheSocial Web News

  5. Hallo Alex,

    herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Captcha habe ich „damals“ nach deinem Hinweis extra auf einige Minuten verlängert – sorry für die Umstände!

    Schön, dass dich dein Weg mal wieder zu mir geführt hat – und dann noch über Google 😉

    VG
    Stefan

  6. Hallo Stefan,
    dieses Mal komme ich über die Google Search hierher, denn ich nach Blogger Tipps gesucht habe. Diese gibt es gefühlt in den gesamten Top 500 Zusammenstellung. Das ist gut, denn ich schaue mich intensiv um, was man denn besser machen kann.

    Ein Neublogger darf nicht an das Geld denken, welches er vielleicht einnehmen wird. Garantie gibt für so etwas nicht und zudem sollte ein Anfänger ein Blog-Thema nehmen, zu welchem er einiges zu erzählen hat und auch noch nach 5 Jahren. Das unterschätzen viele und daher ist die Top 500 der Blog-Suchtreffer voll mit den Blogs aus 2010-14, die nicht mehr bepostet werden.

    Ich möchte mich jedenfalls weiterentwickeln und noch besser werden, daher auch meine Blog-Kommentare-Runden. Dafür wird sich reichlich Zeit genommen, denn es will etwas gelernt und mitgenommen werden. Ich fing vor 10 Jahren auf Blogspot an, was wohl aus reiner Neugier war. Doch seitdem fand ich einen grossen Gefallen am Blogging und habe diesen Gefallen auch jetzt noch. Die Zeit wird es mir zeigen, ob ich die nächsten Jahren weiterhin dem einzigen Hobby nachgehen kann – vermutlich schon noch 🙂

    Dein Captcha lässt sich nicht reloaden. Schau dir das bitte einmal an. Daher muss ich jetzt die ganze Seite refreshen!

  7. Hallo Stefan,
    lesenswerter Artikel mit vielen interessanten Einblicken wie von Tina und Andreas. Ich hatte viel über Blogs gelesen und mir gedacht, das probiere ich auch mal aus. Meine ersten Artikel waren sehr kurz, nicht besonders lesenswert und ohne großen Mehrwert. Aber wenn man einmal angefangen und Feuer gefangen hat, ergibt sich der Rest von allein. Mit der Zeit entwickelt sich ein eigener Schreibstil. Mein Tipp ist, einfach anfangen und möglichst viel lesen.
    Viele Grüße
    Claudia

    1. Hallo Claudia,

      vielen Dank für dein Feedback! Deinen Tipp kann ich nur unterstreichen: machen und lesen 😉 Allerdings sollte der Zeitfaktor nicht unterschätzt werden – also bitte nicht naiv an das Bloggen herangehen!

      LG
      Stefan

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