Blogparade kompakt – Wieso? Weshalb? Warum?

Zusammenfassung „Wenn Blogger Urlaub machen“

Meine erste eigene Blogparade. Ganz schön aufregend. Ganz schön. Ganz. Also im Sinne von beendet. Es ist vollbracht!

Um direkt ein bisschen Salz in die etwaige Wunde zu streuen: was den diesjährigen Urlaub angeht, kann ich mich nun wirklich nicht beklagen – Las Vegas, Ostsee, Mallorca… während der zweiten Auszeit kam mir die Idee zu einer Blogparade namens „Wenn Blogger Urlaub machen„. Denn mich beschäftigten irgendwann Fragen wie

  • Hätte ich mich mehr um meinen Blog kümmern müssen?
  • Bleiben respektive kommen die Leser zurück?
  • Wie gehen weitaus erfahrenere Blogger mit diesem Thema um?

So ganz weit weg schienen die Fragestellungen nicht zu sein, denn nur einige Tage später staunte ich nicht schlecht. Plötzlich erfuhr ich von einer zweiten Blogparade mit identischem Titel und Zeitraum – sogar der Vorname des Ausrufers war mit äußert vertraut, war er doch der meinige…

Zufall oder Kalkül?

Doppelte Blogparade

Wer nicht fragt, bleibt dumm! Also schrieb ich einen Kommentar und erhielt von meinem Mitstreiter Stefan Gotthold umgehend Antwort. Wie sich erst später herausstellte, war die Doppelung der Blogparaden eine glückliche Fügung und ein Novum zugleich: Interessierte BloggerInnen wurden direkt von zwei Seiten auf die jeweilige Blogparade aufmerksam, nahmen das Heft eigenständig in die Hand und beteiligten sich einfach an beiden Aufrufen. So entstanden viele tolle Beiträge und alle Beteiligten konnten davon mehrfach profitieren. Darüber hinaus gab es einige Teilnehmer, die ihren Blogpost quasi exklusiv bei Stefan oder Stefan einreichten.

Ehre, wem Ehre gebührt! Insgesamt ist somit ein Sammelsurium von zahlreichen Blickwinkeln zum Vorschein gekommen, welches vielleicht in dieser Form sonst gar nicht möglich gewesen wäre. Deshalb an dieser Stelle nochmals ein herzlichen Dankeschön an alle fleißigen Schreiber – ohne euch wäre das Vorhaben nur halb nicht so super umgesetzt geworden. Oder wie Stefan II. es in seiner Auswertung zur Blogparade treffend formuliert hat:

Ich glaube, dass sich die beiden Blogparaden sehr gut ergänzt haben und dadurch ein noch breiteres Publikum angesprochen werden konnte. Echt klasse, dass viele Blogger bei Stefan und bei mir mitgemacht haben.

Mittlerweile denken wir beide ernsthaft darüber nach, eine „echte gemeinsame“ Blogparade ins Leben zu rufen. So oder so dürfen die Leser gespannt sein und bis dahin bitte gerne die eingereichten Blogposts durchforsten…

Was bisher geschah:

Die Reisebloggerin Ulrike Hecker hat gerade erst angefangen ihren Blog auf professionelle Füße zu stellen. Darüber hinaus schreibt sie auftragsbezogen für einen anderen Blog. Daher blieb bislang keine Zeit für (Blog-)Urlaub. Zumal sie ohnehin die anstehenden Reisen als Input für neue Posts nutzen kann und es als nahezu selbstverständlich empfindet von unterwegs aus zu bloggen. Ist ein Internetzugang gegeben, wird das Tagebuch zur Vorlage nächster Beiträge.

Das Thema „Urlaub und Blog“ wird im Beitrag von Jan Westerbarkey aus der Sicht des Mittelstandes und zu klassischen B2B-Motiven angegangen. Bei seinen Tätigkeiten ergibt sich kein Dienstschluss oder wäre ein Urlaubshinweis im Blog überhaupt notwendig, da die Beiträge ohnehin regelmäßig unregelmäßig erscheinen. Mit großer Wahrscheinlichkeit leidet seiner Meinung nach die Relevanz des eigenen Blogs in der Urlaubszeit nicht, da hier die Langfristigkeit und damit die Qualität entscheidend sind. Guter Content findet eben seine Stammleser – und die werden schon bleiben. Generell dient die blogfreie Zeit zur eigenen Meinungs- und Themenfindung.

Bei Benjamin Becker ist der Name „Reisetagebuch-Blog“ Programm. Denn wenn er Urlaub macht, verwirklicht er zugleich immer etwas für seinen Blog. Es ist sogar so, dass der benötigte Input für neue Blogbeiträge erst im Urlaub entsteht. Die Erinnerungen und Erlebnisse sollen noch ganz frisch und authentisch sein, weshalb von unterwegs regelmäßig und „live“ gepostet wird. Noch am selben Wochentag werden die Berichte veröffentlicht. Längere Urlaube gibt es, eine Blog-Pause hingegen eher nicht.

Für Robert Weller ist Kontinuität ein wichtiger Erfolgsfaktor beim Bloggen. Eine Meinung, die ich uneingeschränkt teile! Er bezieht seine Leser stets auf unnachahmliche Weise in die Entwicklung des Blogs mit ein und daraus seine Motivation. Letztgenannte lebt aber auch vom Ausgleich des Berufsalltags respektive Blogger-Daseins. Bei aller gebotenen Disziplin und Routine, sollten sich Blogger gelegentlich eine Auszeit gönnen. Die Herausforderung liegt darin, sich bewusst auf die blogfreie Zeit einzustellen und vorzubereiten. Dabei kann zum Beispiel ein Redaktionsplan behilflich sein.

Claudia Dieterle legt erst eine Blogpause ein, wenn ihr die Ideen für neue Artikel ausgegangen sind. Also vermutlich nie 😉 Urlaub spielt dabei sowieso keine Rolle. So hält sie es auch nicht für zwingend notwendig, eine Blogpause großartig anzukündigen – zumal eine kreative Pause für Blogger wichtig ist und die Leser mit etwaigen Abonnements ständig auf dem Laufenden gehalten werden können. Differenzieren sollte man jedoch zwischen privaten und beruflichen Bloggern. Andererseits vermischen sich gerade bei Reisebloggern Arbeit und Freizeit häufig.

Grundlegend stellt sich für Hans Reuter die Frage, ob man im Urlaub denn unbedingt bloggen muss beziehungsweise sollte? Aus der Sicht eines Hobby-Bloggers erscheint die Antwort einfach – knackig kurz: Nein! Dennoch ist er vorbereitet, hat meist ein bis zwei Artikel auf Lager. Aber er verspürt eben keinen Druck, im Urlaub unbedingt einen Beitrag veröffentlichen zu müssen.

Eigens für diese Blogparade hat Christopher Back seine längere Blogger-Abstinenz beendet und somit Inaktivität gegen Inspiration getauscht. Von Urlaub kann bei einem Zeitraum von mehreren Jahren kaum die Rede sein, wie er selbstkritisch anmerkt. Wenner jetzt etwas wehmütig Statistiken zu „damals“ analysiert, wird klar: schon recht bald nach der Veröffentlichung des letzten Beitrags sind die Besucherzahlen eingebrochen. Heute würde er hingegen Artikel vorbereiten und seine Leser im Wochen-Rhythmus mit Updates (sprich: Bildern und Texten) versorgen.

Mit Alexander Liebrecht meldet sich ein echter Power-Blogger zu Wort, der 20 Blogs stets mit frischem Content beliefert. Kein Wunder also, dass er Ferien oder Urlaub bräuchte. Die Zeit hierfür nimmt er sich aber nur bedingt, macht ihm die „Arbeit“ doch einfach immer Spaß! Zumal seine zahlreichen Stammleser das größte Gut sind und diese mit Lesestoff versorgt werden wollen. Spätestens an Silvester oder seinem Geburtstag gibt es dann aber doch eine schöpferische Pause…

Passende Blogparaden für einen Tierblog findet man anscheinend eher selten. Umso mehr freue ich mich, dass das hiesige Thema Martin Skerhut zu einer Teilnahme bewegt hat. Sein Beitrag richtet sich in erster Linie an die anderen Teilnehmer, wissen doch die treuen Blog-Besucher ob seines Umgangs mit Urlaub. Meist handelt es sich nämlich um blogspezifische Zooreisen oder Reisen, die einen Zoobesuch beinhalten – diese werden dann frühzeitig angekündigt. Damit liegt während der Abwesenheit der Blog nicht brach. Zumindest gibt es regelmäßig Bild-Beiträge anstelle von Text-Beiträgen.

Irene Mechsner, Redaktionsmitglied der Business Academy Ruhr (BAR), nutze bereits vor genau einem Jahr ein Redaktionsmeeting für ein Interview mit ihrer Chefin Eva Ihnenfeldt zu den Vor- und Nachteile, die ein Blogurlaub mit sich bringt. Im Rahmen der diesjährigen erst zweiten Urlaubspause des SteadyNews-Blog überhaupt, wurden die spannenden Antworten dankenswerterweise frisch verlinkt. Es geht um Google-Rankings, Tonalität und Persönlichkeit sowie die Abwägung möglicher Konsequenzen. Eigentlich müsste sie Bloggern von einer Pause abraten.

Kristina Marino bloggt seit einem Jahr regelmäßig ein Mal pro Woche. In dieser Zeit hat sie keinen längeren Urlaub gemacht. Bei kürzeren Abwesenheiten empfiehlt es sich, vor der Reise einen Artikel zu schreiben und den nächsten direkt nach dem Urlaub – so bekommen die Stammleser in gewohnter Frequenz den erwarteten neuen Input. Grundsätzlich kann sich ein erholsamer Urlaub positiv auf Ideen und Impulse auswirken.

Eine Sache, die man niemandem wünscht: einen Hacker-Angriff im Blogger-Urlaub! Leider ist genau das Heike Lorenz widerfahren, als sie sich eine Pause gönnte. Gänzlich verhindert kann man ein solches Horror-Szenario nicht, aber man kann die Hürden für miese Machenschaften deutlich erhöhen. Im Beitrag wird leidenschaftlich beschrieben, wie man sich gegen eine sogenannte „Brut Force Attack“ wehren kann. Denn eine Aufregung dieser Art muss gerade im Urlaub nun wirklich nicht sein.

Leben im Paradies – 300 Sonnentage im Jahr in ruhiger Lage an den schönsten Stränden der Welt. Warum also Urlaub machen? Nun ja, jeder benötigt doch eine Auszeit vom Alltag und möchte mal etwas anderes sehen. Deshalb begeben sich natürlich auch die Autoren der Strandgazette um Max Adler auf Reisen. Schließlich kann in der heutigen Zeit eine Internetseite oder ein Blog von überall auf der Welt betrieben werden. Also wer wirklich nicht abschalten kann oder das Schreiben von Nachrichten als Erholung ansieht, muss nicht pausieren.

Aus der Sicht eines Reisebloggers geht das Bloggen während eines Urlaubs erst richtig los! Thomas Jansen (Beitrag zur Blogparade erloschen) berichtet nahezu live von seinen Reisen, fasst die gesammelten Eindrücke direkt zusammen und schreibt meist noch am selben Tag über die Erlebnisse. Ansonsten könnten die Erinnerungen ein wenig verblassen oder die eine oder andere Gegebenheit vielleicht in Vergessenheit geraten respektive in der Masse der Impressionen untergehen. Für einen Tagesbericht, inklusive Bilder, benötigt er selten länger als 45 Minuten. Im normalen Alltag werden Artikel gelegentlich vorgeschrieben und über die Zeitplanung von WordPress zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Zum Thema „Bloggen im Urlaub“ schlagen nicht nur bei Frank Johnson gleichsam immer zwei Herzen in der Brust. Natürlich soll und will man einerseits seinen Blog nicht über längere Zeit ohne neue Artikel liegen lassen. Andererseits ist es auch wichtig, im Urlaub abzuschalten, sich zu erholen und den Alltag hinter sich zu lassen. Ein Blog mit aktuellen News-Themen längere Zeit nicht zu pflegen, ist sicher nicht optimal und kann sich – möglicherweise auch längerfristig – negativ auswirken. Artikel vorschreiben wäre eine Alternative und ist durchaus erlaubt.

Da ist sie wieder – die andere Blogparade, zu der Stefan Gotthold aufgerufen hat. Er liest und hört immerzu, dass man seinen Blog nicht wirklich alleine lassen sollte. Das ganze Jahr über machen sich die engagierten Blogger Gedanken über Inhalte oder Verbesserungen im Blog. Gerade deshalb bedarf es einer gelegentlichen Auszeit vom Bloggen. Der Spamschutz spielt jedoch auch während der kurzen Abwesenheit eine zentrale Rolle. Um kurzfristigen Anfragen oder etwaigen Kommentare einen Riegel vorzuschieben, informiert er seine Leser über die bevorstehende Pause.

Nicole Sälzle (Beitrag zur Blogparade erloschen) bloggt nicht zu einem bestimmten Thema, sondern über Ihre Interessen. Somit ist sie nicht an saisonale oder eng getaktete (Abgabe)Termine gebunden. Größere Urlaubsreisen stehen derzeit dennoch nicht an, weshalb das Augenmerk weiterhin auf kontinuierlichen Content gelegt wird. So steht die einzige Auszeit ebenfalls im direkten Verhältnis zum Blog: die Teilnahme an Conventions oder ähnlichen Events.

Alex Kahl hat seit nunmehr 20 Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Die Frage nach einer Auszeit stellte sich aber in diesem Zeitraum auch nie. Hat er sein Hobby doch zum Beruf gemacht. Hinweise auf die „blogfreie Zeit“ hält er ebenfalls für überflüssig. Es kann ja immer eine schöpferische Pause entstehen – allerdings eher aus Mangel an Ideen als aufgrund von Urlaubsplänen. Sein Tipp: sich lieber viele kleine “Urlaube” gönnen und diese in vollen Zügen genießen!

Zu guter Letzt hat Frank Bärmann, am vorletzten Tag der gewünschten Verlängerung, seinen Teil zum Gelingen der Parade beigetragen. Bis kurz zuvor weilte er im wohlverdienten Urlaub und lieferte damit einen perfekten Background für dieses Thema. Früher war er stets darauf bedacht, regelmäßig zu bloggen und keinesfalls eine Woche auszulassen. Vor dem Urlaub bedeutete dies immer noch mehr Stress, mussten doch entsprechende Blogbeiträge vorgeschrieben werden. Fast acht Jahre Bloggerdasein später sieht er das völlig anders und viel lockerer. Erfahrungen zeigen, dass die treuen Leser eine kurzweilige Pause schnell verzeihen.

Kommt Zeit, kommt Rat!

Mir hat diese Blogparade unheimlich viel Gebracht: Freude, Freundlichkeit, Freunde – herzlichen Dank!

Das Vorhaben wird in jedem Falle in die Verlängerung gehen. Ein versprochenes eBook ist in Entstehung, wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Dafür wird alles gut schön 🙂 Zudem gab es vereinzelte Rufe nach Aufklärung zu Blogparaden im Allgemeinen, weshalb ich hierzu noch detaillierter Stellung nehmen möchte…

Bleibt der Grundgedanke vom „Doppelten Lottchen“: vielleicht gibt es ja wirklich eine gezielte Blogparade von Stefan & Stefan.

Wir, ich, er, sie, es werden euch auf dem Laufenden halten – so viel steht fest!


Autor: Stefan Schütz / Google+
Foto: Alexander Dreher / pixelio.de

10 Kommentare zu „Blogparade kompakt – Wieso? Weshalb? Warum?“

  1. Ich finde solche Gemeinschaftsaktionen toll, weil man die Gelegenheit hat, ähnlich wie beim Kommentiertag, Blogs unter einem Aspekt kennen zu lernen und sich auszutauschen. Das schafft ein starkes Gemeinschaftsgefühl!

  2. Danke, Stefan, für die tolle und ausführliche Auswertung.

    Ich hatte ja erst bei der anderen Parade mit gemacht und mich später hier rein gelinkt. Komisch, was es manchmal für Zufälle gibt aber ihr beiden Paradenausrufer habt ja wirklich das Beste daraus gemacht.

    LG Thomas

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